Archiv für die Kategorie ‘King’

Liegt es an der dunklen Jahreszeit? Oder dieser unangenehmen weltpolitischen Stimmung? Oder war es einfach mal wieder höchste Zeit? Eigentlich egal. Ich verschlinge momentan mit größtem Vergnügen einen Horror-Roman nach dem nächsten und ein Ende ist noch nicht abzusehen. Auf meinem bisherigen Trip habe ich nun einige mir bisher unbekannte Autoren und kleine Verlage (z.B. den Luzifer Verlag sowie den mir bereits bekannten Festa Verlag) für mich entdeckt, die zu diesem Thema eine sehr gute Auswahl bieten.
Habt Ihr Lust, mehr über meine düsteren Ausflug durch die Horrorliteratur zu erfahren? Dann folgt mir bitte. Aber Achtung, ich zeige Euch ein paar echt unheimliche Ecken!

Es ist ja nicht so, dass Horrorliteratur für mich ein Neuland wäre, aber gerade in meiner Zeit als Buchhändlerin habe ich schon darauf geachtet, meinen Lesekonsum möglichst weitgestreut zu halten. Mal einen Thriller, mal einen normalen Roman, mal ein Jugendbuch, mal eine Horror- oder Fantasy-Geschichte… Seit meinem Berufswechsel vor bald zwei Jahren kann ich meinen Konsum nun ohne schlechtes Gewissen frei gestalten. Wie jetzt gerade.
Nach dem nun Stephen King (gemeinsam mit Sohn Owen) mit „Sleeping Beauties“ nicht so ganz meine hohen Erwartungen erfüllen konnte, las ich eine Weile später das von ihm empfohlene „HEX“ von Thomas Olde Heuvelt. Während das King-Gespann zwar eine sehr interessante Idee als Ausgangspunkt hatte (weltweit wachen die schlafende Frauen nicht mehr auf und die Männer sind darum mehr oder weniger auf sich allein gestellt), aber diese nicht wirklich spannend ausgeschöpft hat, hat mich „HEX“ sowohl mit seiner Idee, als auch deren Umsetzung, von Anfang bis Ende überzeugt. In diesem Roman geht es um die kleine Stadt Black Spring, in der die Hexe Katherine zu Hause ist. Sie lebt dort nicht in einem gruseligen Hexenhaus, das von den Kindern gemieden wird, nein, sie wandert einfach durch die Stadt und seine Gebäude. Behangen mit Ketten und die Augen und der Mund sind zugenäht, um mögliche Verhexungen zu vermeiden. Da kann es also vorkommen, dass Katherine, wie am Anfang der Geschichte, plötzlich in einem Zimmer steht. Die dort lebende Familie hängt ihr einfach ein Tuch über den Kopf und geht zum Alltag über. Befindet sich Katherine mal auf einem öffentlichen Platz, an dem Touristen auftauchen könnten, wird ihr Auftritt von der Gemeinde sofort (oft sehr fantasievoll) vertuscht. Doch ungefährlich ist sie trotzdem nicht und alle Bewohner von Black Spring müssen mit dem Fluch leben, dass sie niemals für länger Zeit die Stadt verlassen können und mit Ortsfremden nicht über die Hexe reden dürfen. Doch dann passieren ein paar Dinge, die dieses wackelige Sicherheitskonstrukt ins Wanken bringen und auf einmal sind die Hexe sowie die gesamte Kleinstadt außer Kontrolle.
Eine wirklich spannende und angenehm gruselige Atmosphäre, von der ersten bis zur letzten Seite! Interessant ist auch, dass die Geschichte vom Autor bereits in den Niederlanden veröffentlicht und für diese internationalere Fassung überarbeitet und mit einem neuen Ende versehen wurde. Das Ende in dieser Version war sehr passend, doch mich würde natürlich auch das andere Ende sehr interessieren! Wer also etwas darüber weiß, darf sich sehr gerne bei mir melden!

hex

Meine nächste Station war „Das Haus der Monster“ von Danny King. Nein, weder verwandt noch verschwägert, soweit ich weiß. Höchstens Seelenverwandt, denn auch hier werden dem Leser im unterhaltsamen Plauderton unglaubliche Geschichten erzählt – und man hört sehr gern zu!
John Coal muss erkennen, dass er nun der alter Sonderling in seiner Stadt ist. Wie konnte denn das passieren? Als ein paar Nachbarsjungen in seinem Haus einbrechen, lässt er sie nicht gehen und erzählt ihnen Geschichten. Besser gesagt: Geschichten aus seinem unheimlich(en) ereignisreichem Leben. Nicht nur diese Geschichten, auch die Rahmenhandlung sind sehr unterhaltsam und angenehm gruselig. Das weckte meinen Hunger nach mehr!

Haus der Monster

Also landete ich im „December Park“ von Ronald Malfi. Nicht nur, dass ich den Autor ständig „Roland“ nennen möchte, wie Kings Hauptfigur in der „Der dunkle Turm„-Reihe, auch sonst gibt es hier wieder einen Bezug zu Stephen King (der auch namentlich im Roman erwähnt wird). Die Geschichte erinnerte mich an „Die Leiche“ / „Stand by me“. Nur, dass wir hier nicht in den 60ern, sondern den 90ern ein paar Jungs kennenlernen und durch eine abenteuerliche Zeit begleiten. Auch in diesem Roman gibt es keine übersinnlichen Elemente, es ist eher ein Coming-of-Age-Thriller.
In der kleinen Stadt Haring Farms verschwinden innerhalb kurzer Zeit mehrere Jugendliche, von denen angenommen wird, dass sie einfach nur abgehauen sind. Doch als die Leiche eines Mädchens gefunden wird, kommt der Verdacht auf, dass die verschwundenen Teenager einem Serienkiller zum Opfer gefallen sind, den die Presse „Piper“ tauft. Unsere Jungs wollen den Fall auf eigene Faust aufklären, was sie natürlich selbst in Gefahr bringt.
Ich war total begeistert und echt traurig, als der wilde Trip durch diese spannende Geschichte vorüber war! Der Autor darf wirklich mit dem guten King verglichen werden, denn die Figuren sind sehr dreidimensional gezeichnet und wachsen einem schnell ans Herz. Absolute Leseempfehlung!

December Park

Also war die „Nachtparade“, ebenfalls von Ronals Malfi, eine logische nächste Wahl. Auch hier ein King-Vergleich gefällig? Nicht ganz so episch wie „The Stand“ / „Das letzte Gefecht“, doch in der „Nachtparade“ geht es ebenfalls um einen Virus, der den Großteil der Menschheit umbringt. Wir beginnen auf der ersten Seite in der Mitte der Geschichte, die zwischen der nahen Vergangenheit (als der Virus ausbrach) und der Gegenwart, in der ein Vater mit seiner Tochter allein auf der Flucht ist, springt. Also dauert es eine Weile, bis man herausfindet, was passiert ist und wohin die Reise gehen soll. Am Anfang befürchtete ich, schnell gelangweilt zu werden, schließlich gab es dieses Thema schon häufiger in Büchern und Filmen, doch Malfi hat mich mehrmals mit interessanten Gedanken und raffinierten Ideen überrascht.
Also kann ich auch die „Nachtparade“ (was es mit dem Titel auf sich hat, wird im Laufe der Geschichte verraten) sehr empfehlen!

nachtparade

Meine nächste Lesestation war der „Der Höllenexpress“ von Christopher Fowler. Dieser Lesetrip ging mehr in die Richtung „Horror“, als die vorherigen. Ja, es gab Splatter, ja, es gab spritzendes Blut und gerne mal fliegendes Gedärm, doch es gab auch jede Menge Humor!
Und das alles in mehreren Geschichtenfäden, die kunstvoll miteinander verwoben sind: Da hätten wir die Hammer-Studios in den 60ern, einst bekannt für Verfilmungen wie „Dracula“ mit Christopher Lee, dann ein kleines Mädchen um 1900, das ein merkwürdiges Spiel entdeckt, und letztendlich den Höllenexpress selbst, im Jahr 1916, dessen Fahrgäste eine wahrhaft höllische Fahrt erleben.
Man kann ihn beim Lesen direkt sehen, diesen quitschbunten Horror aus den Horrorfilmen der 60er- und 70er Jahre: wild, oft frivol, schräg, überraschend, humorvoll! Ja, die Fahrt war höllisch gut und machte verdammt viel Spaß!

Höllenexpress

Sofort folgte der Wechsel zum nächsten Autor. Sollte mein guter Lauf an guten Horror-Romanen anhalten? Aber klar, mit „Die Opferung“ von Graham Masterton hatte ich zum Glück wieder einen Treffer gelandet. Der Brite wurde in den Rezensionen mehrfach als „Großmeister des Horror“ gefeiert, was ich nun durchaus bestätigen kann.
Der Roman ist eine Homage an den Cthulu-Mythos von H.P. Lovecraft und ich wurde wieder sehr positiv überrascht. Die Geschichte handelt von David Williams, der mit seinem Sohn in ein Haus zieht, um dieses im Auftrag der abwesenden Besitzer zu renovieren. In diesem Haus passieren merkwürdige Dinge (bewegen sich Menschen auf Fotografien und ist da eine riesige Ratte mit menschlichem Gesicht auf dem Dachboden?). Doch vor allem gibt es unerklärliche Lichter und grauenvolle Geräusche in der Nacht…
Mein Wissen über den Cthulu-Mythos ist begrenzt, vielleicht hab ich dadurch einige Parallelen nicht mitbekommen, aber dieser Roman hier war wirklich spannend, unheimlich, brutal und faszinierend! Was mir besonders gefallen hat, war, dass auch hier eine recht bekannte Grundstory („gruseliges Haus“) sich als total unvorhersehbar und überraschend entpuppte. Wieder eine absolute Leseempfehlung!

Die Opferung

Mit welchem Buch ich meinen Horror-Trip fortgesetzt habe? Mit einem weiteren Roman von Graham Masterton, nämlich „Die Schlaflosen“. Das war bisher die heftigste Horrorstory auf meiner aktuellen Lesetour der finsteren Art. Aber auch nicht härter als Cody McFadyen (nebenbei bemerkt, sein letzter sehr sehr lang erwarteter Roman „Die Stille nach dem Tod“ war eine echte Enttäuschung).
Es beginnt mit dem Helikopterabsturz eines frisch ernannten Bundesrichters und seiner Familie, die den Absturz zwar überlebt haben, aber dann von einem Unbekannten verstümmelt und ermordet werden. Später werden die Leichen entdeckt, nur die Tochter ist verschwunden. Stecken dahinter die geheimnisvollen „weiß-weißen“ Männer mit den Sonnenbrillen? Die Versicherungsgesellschaft lässt den Unfall untersuchen. Der zuständige Ermittler hat jedoch mit seinen ganz eigenen Dämonen zu kämpfen und stößt auf mysteriöse Zusammenhänge.
In dieser Geschichte gibt es viele rote Fäden, die kunstvoll miteinander verwoben sind und in einem großen Finale zusammentreffen. Spannend, brutal, mystisch und ebenfalls ein wirklich lesenwertes Horrorabenteuer!

schlaflosen

Was als nächstes kommt? Schauen wir mal…

In diesem Sinne: Lange Tage, angenehme Nächte und süße Träume… bis bald!

 

 

 

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Vatermord und andere Familienvergnügen“ von Steve Toltz
Wo also soll ich mit dem Bericht unserer schrecklichen Odyssee ansetzen? Mach’s nicht zu kompliziert, Jasper. Vergiss nicht, dass die Vereinfachung komplexer Zusammenhänge die Menschen zufriedenstellen, nein, geradezu begeistern. Abgesehen davon, meine Geschichte ist verdammt gut – und zudem auch noch wahr. Ich weiß nicht, warum, aber darauf scheinen die Leute Wert zu legen. Mich selber hingegen würde es vor Neugier kaum auf dem Stuhl halten, wenn mir einer sagen würde: >Ich muss dir ’ne tolle Geschichte erzählen, und jedes Wort davon ist glatt gelogen!<
Ich kann es genauso gut jetzt zugeben: Was folgt, handelt zu gleichen Teilen von meinem Vater wie von mir. Ich finde es grässlich, dass niemand seine Lebensgeschichte erzählen kann, ohne seinen Erzwidersacher zu einer Berühmtheit zu machen, aber das liegt nun mal in der Natur der Sache. Und die Sache ist die: Ganz Australien verachtet meinen Vater wohl wie keinen Zweiten, genauso wie sie seinen Bruder, meinen Onkel, wie keinen Zweiten verehren.“ (S. 13)
Mehr sollte man über diesen Roman gar nicht wissen, bevor man mit dem Lesen beginnt, denn dann erwartet einen ein wilden Trip voller Überraschungen. Dieser dauert fast 800 Seiten an, ist herrlich schräg, spannend, intelligent und einfach nur verdammt gut! LESEN!!!

Die Tribute von Panem 1 & 2 & 3“ von Suzanne Collins
Ja, ich hab sie gelesen, alle drei Teile. Und sogar recht flott hintereinander. Der erste war toll, der zweite schon etwas weniger und der dritte… na ja…
Durch nicht näher erläuterte Umstände wird Nordamerika in einer fernen Zukunft „Panem“ heißen und vom „Kapitol“ beherrscht. Nach einem Aufstand wurden aus den einst dreizehn Distrikten nur noch zwölf Distrikte, die in relativer Armut im Gegensatz zum luxuriösem Kapitol leben. Und jedes Jahr finden, in Erinnerung an diesen Aufstand, die „Hungerspiele“ statt, in dem aus jedem Distrikt ein Junge und ein Mädchen ausgelost werden. Diese 24 Kinder kämpfen dann in den Hungerspielen gegeneinander. 23 sterben und der Sieger und sein Distrikt werden reich belohnt.
Als die kleine Schwester von Katniss gezogen wird, meldet sie sich freiwillig als Tribut, um ihre Schwester zu verschonen. Und die 74. Hungerspiele um Leben und Tod beginnen.
Mehr kann man nun gar nicht erzählen, ohne die Geschichten der zwei weiteren Bände zu verraten.
Der erste Band war noch eine bitterböse Satire auf die ganzen Castingshows, der zweite fast nur noch ein neuer Aufguss und der dritte Teil ist dann eher ein Kriegsbericht, in dem viele Charaktere vollkommen verändert wirken, was dem Ganzen die Glaubwürdigkeit nimmt.
Die Verfilmung des ersten Teils war übrigens eine ziemlich Enttäuschung.

Die schöne Kunst des Mordens“ von Jeff LindsayACHTUNG: Voller „Dexter“-Spoiler!
Der vierte „Dexter„-Roman.
Es ist schon eine komische Sache, wenn man sowohl die TV-Serie als auch die Roman-Reihe über den sympathischen Serienkiller Dexter Morgan verfolgt. Denn ab dem zweiten Band/der zweiten Staffel gehen beide Varianten verschiedene Wege. In der TV-Serie wird Dexter Vater und Rita stirbt, in den Romanen lebt sie weiter, aber ihre beiden Kinder aus erste Ehe werden zu Dexters Schülern, was ich etwas befremdlich finde. Im Roman weiß seine Schwester von seiner düsteren Leidenschaft, in der Serie nicht – und in den Romanen kommt sie zu dem auch noch recht unsympathisch rüber, was sie im TV nicht ist. Auch sonst gibt es noch einige Unterschiede. Dennoch ist der Stil (besonders auch der trockene Humor) sehr ähnlich, und während des Lesens sieht und hört man eben den TV-Dexter.
Ok, worum gehts es in diesem Roman?
Ein neuer und ziemlich kreativer Serienkiller treibt in Miami sein Unwesen. Er dekoriert die Leichen und hinterlässt davon Videos auf YouTube. Und auch eines von Dexter beim Morden…
Wer die Reihe und/oder die Serie kennt, den erwartet ein unterhaltsamer Thriller. Ich persönlich mag die TV-Serie mehr.

Blackout“ von Marc Elsberg
Ein Horrorroman ohne Monster. Nur ein erschreckend realistischer Roman über eine Welt ohne Strom. Etwas, was hoffentlich niemals passiert, aber nicht ausgeschlossen ist. Ein ähnliches Thema hatte schon der großartige „Rattentanz“ von Michael Tietz.
Auch hier war die Recherche außerordentlich gründlich, es gibt so viele Dinge, über die man sich noch nie ernsthafte Gedanken gemacht hat. Innerhalb von zwei Tagen wäre die Welt, die wir kennen, eine vollkommen andere und sehr viel härtere Welt.
In Europa fällt, durch einen terroristischen Anschlag, nach und nach der Strom aus. Wir begleiten einige Personen, auch die Attentäter, über mehrere Tage. Es gibt weder Strom, noch Wasser, noch Heizung. Und schnell schlägt die anfängliche Solidarität und Hilfsbereitschaft der Menschen untereinander in Gewalt und Abzocke um.
Spätestens ab der Hälfte des Buches spielt man mit dem Gedanken, sich einen großen Vorrat an Batterien, Wasser und Konserven anzulegen.
Ein schrecklich spannender Roman!

Okkult“ von Peter Straub
Ein harter Knochen. Aber ich hab mich durchgebissen.
Gelohnt hat es sich allerdings nicht.
Ich mochte Peter Straubs Zusammenarbeit mit Stephen King, gemeinsam haben die beiden „Der Talismann“ und „Das schwarze Haus“ geschrieben, zwei wirklich gute Romane, an die ich mich nach all den Jahren noch sehr gut erinnern kann. Es soll irgendwann auch noch einen dritten Teil geben, auf den ich mich jetzt schon freue. Das war wohl der Grund, der mich zu diesem erst kürzlich erschienen Roman greifen ließ. Auch der Klappentext klang spannend:
Der charismatische Campus-Guru Spencer Mallon nutzt die Ergebenheit seiner jungen Anhänger schamlos aus – auch um sexuelle Gefälligkeiten zu erhalten. Als er eines Tages mit seinen Verehrern ein okkultes Ritual abhält, kommt es zur Katastrophe: Zurück bleiben eine zerstückelte Leiche und die zerrütteten Seelen der Teilnehmer an der teuflischen Messe …
Leider ist die Geschichte dahinter einfach nicht spannend, nur ziemlich verworren. Was nach Horrorthriller klingt, ist eine anstrengende Reise voller Zeitsprünge – hin und zurück. Das erste Viertel macht noch irgendwie Spaß und man ist neugierig darauf, was nun wirklich passiert ist, aber der Weg dahin wird immer langatmiger und was man dann zu guter Letzt erfährt, ist weder großartig überraschend, noch interessiert einen dann besonders…
Meine einzige Empfehlung: Finger weg. Lohnt sich nicht.

SaRg niemals nie“ von Dan Wells
Seine Trilogie über den jugendlichen Serienkiller war der Hammer, der Einzelroman („Du stirbst zuerst„) danach enttäuschend. Also waren meine Erwartungen nicht besonders groß. Zumal es sich hier auch noch einen „witzigen Vampirroman“ handelt, der um 1800 spielt… hhm… das schreit nach einer weiteren Enttäuschung. Aber: Mitnichten! Schon in seinen anderen Romanen schwang ein angenehmer schwarzer Humor durch die Zeilen, aber hier gibt er alles und hat mich an die richtig guten Romane von Christopher Moore erinnert. Tolle Situationkomik, die, ohne platt zu wirken, einfach nur Spaß macht!
Frederick Whithers gelingt die Flut aus dem Gefängnis. In einem Sarg. Und als er aus diesem mitten in der Nacht entsteigt, halten ihn Vampire für den Erhabenen, ihren Obervampir. Sein bester Freund und Verbündeter auf der Flucht vor den Vampiren und dem wahren Obervampir wird John Keats, ein poetischer Wundarzt. Später kommt auch noch die junge Mary Shelley hinzu, die Körperteile von Leichen sammelt.
Ein schräges und äußerst unterhaltsames Lesevergnügen!

Mein böses Herz“ von Wulf Dorn
Der vierte Roman von Herrn Dorn, diesmal für Jugendliche ab 14 Jahren. Und aus der Sicht eines Mädchens geschrieben. Auch hier war meine Erwartung etwas verhalten, seine ersten beiden Romane haben mir sehr gut gefallen, aber der dritte war etwas schwach. Doch „Mein böses Herz“ war wieder ein wirklich spannender und gutgeschriebener Thriller! Die sechszehnjährige Doro hat einen Aufenthalt in der Psychiartrie hinter sich, als sie mit ihrer Mutter aufs Land zieht. Der Tod ihres kleinen Bruders, den sie eines Morgens leblos im Bett vorfand, hat sie ziemlich mitgenommen. Zumal sie noch immer nicht weiß, was am Vorabend, als sie auf das Kleinkind aufpassen sollte, wirklich passiert ist. Ob sie vielleicht Schuld am seinem Tod ist.
Eines Abends taucht in dem Schuppen neben ihrem Haus ein verstörter Junge auf, der von etwas „Bösem“ stammelt, das hinter ihm her ist. Und schon ist er auch wieder verschwunden. Richtig unheimlich wird es, als sie erfährt, dass der Junge, den sie dort sah, ein paar Tage zuvor verstorben ist…
Man merkt auch hier wieder, dass Herr Dorn sich sehr gut mit der Psyche des Menschen und psychiartischen Kliniken auskennt, und, zum Glück, überhaupt nicht, dass da ein erwachsener Mann aus der Sicht eines jungen Mädchens geschrieben hat. Ein richtig toller Thriller mit Sommerfeeling!

Ich bin ein Genie und unsagbar böse“ von Josh Lieb
Ok, ich bin kein 12jähriger Junge, also nicht die eigentliche Zielgruppe. Aber ich mag Romane über schräge und altkluge Jungs. Trotzdem das so ein Roman ist, mit viel bissigem Humor, wurde ich mit dem kleinen, unsagbar bösem Genie nicht wirklich warm. Er war mir zu viel Genie (der mit 12 Jahren der drittreichste Mensch der Welt ist, weil er sich schon in ganz jungen Jahren, dank seiner Intelligenz, ein geheimes Imperium aufgebaut hat und als nächstes Ziel die Weltherrschaft anstrebt) und zu unsagbar böse. Oder eigentlich nur unsagbar traurig, ohne sich selbst dessen bewußt zu sein. Zum Glück hat sich das dann zum Ende hin etwas relativiert. Und seine fiesen Streichen haben auch einiges Gute bewirkt. Trotzdem. Auch wenn der Autor sonst für die Simpsons schreibt und dieser Humor in manchen Szenen angenehm durchblitzte, auch wenn die Bilder (zwischendurch gibt es immer wieder Fotografien, die sich auf die Handlungen beziehen) und einige Ideen echt unterhaltsam waren, hat mich der Roman einfach nicht richtig begeistern können.

Ich hab mir nun endlich die drei (1, 2, 3) ersten (von sechs) Graphic Novel-Versionen von Stephen Kings Meisterwerk (und Mörderschinken) „The Stand – Das letzte Gefecht“ gekauft. Das erste Heft ist schon gelesen und war um Längen besser, als die Comic-Umsetzung von „Der Dunkle Turm„. Sehr stimmungsvoll gezeichnet und, im Gegensatz zur bebilderten „Turm“-Version, sogar richtig gut geschrieben!

The Stand“ soll übrigens Ende des Jahres erneut verfilmt werden: Mehr Infos dazu hier.

Und von der schon mehrmals totgesagten „Der Dunkle Turm„-Verfilmung gibt es einen frischen Hoffnungsschimmer: Mehr dazu hier.

Über 30 Romane habe ich seit dem letzten Rezi-Posting, also Juli 2012, komplett gelesen. Ich gebe zu, dass ich zwischendurch überlegt habe, einfach keine mehr zu schreiben, aber nun mache ich das schon so viele Jahre, da wäre es schade, jetzt einfach aus Faulheit damit aufzuhören.
Vor mir liegt nun eine Liste mit den all den Titeln. Im Augenblick habe ich noch keinen Schimmer, wie ich all die Bücher schmerzfrei in einen Eintrag bekomme. Richtige Rezensionen werden das wohl nicht werden, aber egal…

… fangen wir mal mit Thrillern an:

Der Beste war ganz klar „Der Anschlag“ von Stephen King! Mit seinen 1056 Seiten ein Monster von einem Roman, aber ohne eben solche – leider hält sich ja hartnäckig das Vorurteil, Mr. King schreibt nur Horrorgeschichten. Falsch! Das einzige Übernatürliche ist hier eine Zeitreise (in der ein Mann die Möglichkeit bekommt, den Anschlag an Kennedy zu verhindern), der große Rest ist spannende, gut recherchierte Zeitgeschichte und ein psychologisch interessantes Drama. Hier gibts dazu einen lesenwerten Artikel auf Spiegel Online. Eine Zeitreise in die 60er Jahre, die sich wirklich lohnt – ABSOLUTE Empfehlung!!!
Ebenfalls sehr empfehlenswert sind „Fünf“ und „Saeculum“ von Ursula Poznanski (die mich damals schon mit „Erebos“ so begeistert hat). „Saeculum“ ist ein Jugendthriller, in dem ein paar Jugendliche abgeschnitten von der Zivilisation eine Woche im Wald leben und einige von ihnen plötzlich spurlos verschwinden. „Fünf“ ist der erste Thriller für Erwachsene der Autorin und wieder ein absoluter Volltreffer: Ein Serienkiller, der das (sehr sympathische) Ermittlerteam mit Geocatching der besonderen Art frische Luft und dem Leser viel Spannung verschafft. Ich freu mich jetzt schon auf ihren nächsten Roman, Frau Poznanski kann wirklich enorm gut und spannend schreiben! Laßt Euch das nicht entgehen!
Großartig war auch die Fortsetzung vom „Augensammler“ von Sebastian Fitzek, nämlich „Der Augenjäger„. Hier war der zweite Teil noch besser, als der erste. Ich hab nun alle seine Romane gelesen und das war auch insgesamt der beste! Der Meister der Cliffhanger und Pageturner hat ja leider öfter etwas enttäuschende Auflösungen, aber hier stimmt einfach alles!
Enttäuscht war ich von „Töte mich“ von Jon Osborne, der Verlag versprach einen zweiten Cody McFadyen, aber da kann er leider noch nicht mithalten. Das Ende war einfach absolut unbefriedigend. Schade!
Genauso war es mit „Der dunkle Wahn“ von Wulf Dorn. Seine ersten beiden Romane waren enorm gut, aber dieser hier… hhm… insgesamt etwas schwach. Auch „Im Wald der stummen Schreie“ von Jean-Christophe Grangé war nur noch ein Abklatsch seiner besseren Thriller. Zeitweise sehr stimmungsvoll, aber die Geschichte an sich und besonders die Auflösung war eine müde und vorhersehbare Wiederholung.
Eine sehr positive Überraschung war „Schwarzer Schmetterling“ von Bernard Minier. Den habe ich nicht freiwillig angefangen (war so eine Art „Hausaufgabe“ von meiner Chefin), aber war sofort begeistert! Der Stil erinnerte an den guten Grangé, eine sehr dichte Atmosphäre und spannende Charaktere. Und, es besteht die Hoffnung auf eine Fortsetzung! Ja, bitte schnell Nachschub!
Hier wird es auf jeden Fall noch Nachschub geben, denn „Niceville“ von Carsten Stroud ist der erste Teil einer Trilogie: Im Klappentext wird er als eine Mischung aus King, Tarantino, Faulkner und David Lynch beschrieben, was ich absolut unterschreiben kann! Unheimlich (und) spannend, abgedreht, brutal, phantastisch! Und man sollte ein gutes Namensgedächtnis haben, denn in dieser Stadt leben viele interessante Menschen, die durch ein noch nicht enthülltes Geheimnis miteinander verbunden sind… Als Fernsehserie würde die Reihe garantiert auf meine Top 10 kommen!
Auch für die Fortsetzung von „Eine Klasse für sich“ von Scarlett Thomas, nämlich „Faule Tricks„, sollte man  ein gutes Namensgedächtnis haben und eben den ersten Teil kennen. Dann kommt man in den Genuss eines guten und spannenden Thrillers! Ihr bester Roman aber ist und bleibt für mich aber die „Troposphere„!
Und nun noch mal eine leichte Enttäuschung: „Du stirbst zuerst“ von Dan Wells. Seine Trilogie über den jungen Soziopath John Wayne Cleaver („Ich bin kein Serienkiller„, „Mr. Monster“ und „Ich will dich nicht töten„) war einfach rundrum gelungen, aber dieser Einzelband konnte da nicht mithalten. Die Story war etwas zu absurd und hatte zwischendurch unnötige Längen , außerdem habe ich den intelligenten Schwarzen Humor vermisst, der die Trilogie so besonders gemacht hat.
Kein klassischer Thriller war „Sommerhaus mit Swimmingpool“ von Hermann Koch, aber da es einen Mord und viel Spannung gibt, darf er sich hier einreihen. Sein erster Roman („Angerichtet) war schon raffiniert und böse, aber hier ist er noch härter und der Zynismus noch bissiger. Einem Arzt wird vorgeworfen, einen befreundeten Patient mutwillig durch einen Kunstfehler getötet zu haben. Ein echt böser Roman, an den man nun wohl bei jedem Arztbesuch denken muss.
Zu guter Letzt noch der ziemlich durchgeknallte und kurzweilige Horrorkrimi „Grabräuber gesucht“ von Jeff Strand, der vor gelungenem Wortwitz nur so sprüht, dass man ihm ein paar kleine Logiklücken gern verzeiht. Ein Familienvater und sein Kumpel bekommen das makabere, aber sehr lukrative Angebot, einen Schlüssel aus einem Sarg zu holen. Nachts. Mit Schaufeln auf einem Friedhof. Doch als sie den freigelegten Sarg dann öffnen, werden sie von dem vermeindlich Toten mit einer Waffe bedroht. Und damit geht der wilde Trip erst los. Überraschend, witzig, krass!

***

Nun wird es langsam Zeit für die Fantasy-Thriller:

Natürlich hätte ich den „Anschlag„, „Niceville“ und auch „Du stirbst zuerst“ hier einsortieren können, aber da ist der phantastische Anteil nicht im so hoch, wie bei den nun folgenden Romanen. Beginnen wir mit dem langerwarteten letzten Werk von Walter Moers, „Das Labyrinth der träumenden Bücher„, der Fortsetzung von „Die Stadt der träumenden Bücher„. Und ich habe sehnsüchtig auf diesen Roman gewartet! Leider war es dann nicht so befriedigend, wie erhofft, doch auch nicht so schlecht, wie viele Leser gejammert haben. Ja, es fehlte der rote Faden, es wurde erst auf den letzten Seiten spannend und hörte dann mit einem der bösesten Cliffhanger der letzten Jahre auf, aber Weg dahin war einfach wunderbar! Sprachlich ist Moers unbestreitbar ein Genie mit einer beneidenswerten Fantasie! Eine literarische Delikatesse! Also trotzdem genussvoll lesen (und sich an den großartigen Illustrationen erfreuen) und sich auf den dritten Teil freuen, der im nächsten Jahr erscheinen soll!
Ähnlich phantasievoll und schräg, aber von Anfang bis Ende sehr spannend, ist „Grau“ von Jasper Fforde, der erste Teil einer Trilogie. Eine Realität, die in einer Zukunft spielt, in der alle Menschen Farbenblind sind und je nach Farbsichtigkeit einen Rang in der Gesellschaft haben. Irre gut!
Die Flüsse von London“ von Ben Aaronovitch werden auf dem Klappentext leider mit „Harry Potter für Erwachsene“ beworben, aber ich befürchte, das könnte einige Leser von dem Genuss abhalten. Ja, hier lernt ein junger Polizist ein wenig Zauberei, aber da hört die Ähnlichkeit für mich schon auf. Denn er lernt es nicht ihn einer Schule, sondern von einem Vorgesetzen, der einen Nachfolger für ungewöhnliche und magische Vorfälle braucht, die in London so passieren. Ein wilder, durchgeknallter erster Teil einer Romanreihe, der wirklich Spaß macht! Der Autor hat übrigens Drehbücher für „Doctor Who“ geschrieben, was schon viel über den zu erwartenden tollen britischen Humor sagt.
Sehr genial war auch der neueste Roman von Andreas Eschbach. Der „Herr aller Dinge“ ist ein großartiger Roman voller Philosophie und Technik. Herr Eschbach ist eben ein geübter Geschichtenerzähler voll interessanter Ideen, der einem schon nach wenigen Seiten ein so farbenfrohes und lebendiges Kopfkino verschafft, dass man das Buch nicht aus der Hand legen kann. Und wer möchte nicht wissen, wie es möglich wäre, dass alle Menschen auf der Welt gleich reich wären und es somit keine Armut mehr geben könnte? Die Antwort gibt es in diesem Roman, also sofort lesen!

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Jugendbücher, die auch Erwachsenen gefallen:

Über „Saeculum“ hab ich ja schon oben geschrieben, also können wir gleich zu „Wer hat Angst vor Jasper Jones“ von Craig Silvey übergehen, der leider erst im September erscheint. Hhm… also darf ich leider noch nichts darüber schreiben… Nur so viel: WOW!!!!
Gerade frisch erschienen ist „Starters“ von Lissa Price. In einer nicht so fernen Zukunft sind alle Erwachsenen an einem Virus gestorben. Nur die Kinder  („Starters“) und die Alten („Enders“) haben überlebt. Und durch fortgeschrittene Technik können die Alten sich junge Körper „mieten“ und für eine Zeit in ihnen leben. Eine recht böse Satire auf die Gesellschaft, verpackt in einem spannenden Jugendroman – TOLL! (Übrigens auch ein erster Teil, aber soweit in sich abgeschlossen)
Endlich ist der vierte Teil der „Chroniken der Unterwelt„-Reihe erschienen, nämlich „City Of Fallen Angels“ von Cassandra Clare. Hier sollte man die ersten Teile kennen, und wer sie gelesen hat, darf auch die Fortsetzung nicht verpassen!
Die Insel der besonderen Kinder“ von Ransom Riggs ist ein Debütroman, der aus echten (teilweise skurillen) alten Fotografien entstanden ist, die auch alle im Roman abgedruckt sind. Aus dieser Inspriation hat er Autor eine ungewöhnliche und sehr lesenswerte Zeitreisegeschichte ersponnen, klasse!
Eine Art „Thrillerdrama“ für Teenager ist „Tote Mädchen lügen nicht“ von Jay Asher. Zwei Wochen nach dem Tod einer Mitschülerin bekommt Clay ein Päckchen mit 13 Kassetten, auf denen das verstorbene Mädchen die Gründe für ihren Selbstmord hinterlassen hat. Auch er ist einer Gründe. Und er soll das Päckchen nach dem Hören an den nächsten weiterschicken. Ja… die Atmosphäre war sehr gut, es las sich flott weg… aber vielleicht bin ich einfach zu alt, um mich in das Seelenleben eines Teenagers zu versetzen, denn ich fand die Gründe insgesamt etwas schwach. Trotzdem ein interessanter Roman.
Und nun noch kurz zu meiner aktuellen Lieblingskinderbuchreihe: Ja, auch „Gregs Tagebuch 6 – Keine Panik!“ von Jeff Kinney ist einfach unglaublich genial!

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Sonstige schräge u./o. humorvolle Romane und sogar welche über die Liebe:

Ich lese ja so gut wie gar keine Liebesromane (und schon gar nicht solche gruseligen „Freche-Frauen-Romane“), aber hier hatte ich gleich zwei davon am Wickel, die dann doch total meinen Geschmack getroffen haben. Fangen wir mit dem wunderbaren Andrea De Carlo an, von dem ich schon ein paar Jahre nichts mehr gelesen habe und nun von „Sie und er“ enorm begeistert war! Er hat einfach ein enormes Talent für spannende und dreidimensionale Charaktere und interessante philosophische Gedankenspielereien… großartig! Und frei von klebligem Kitsch. Versprochen.
Ebenso wie die „Königskinder“ von Gernot Gricksch, der mich vor Jahren schon mit seinem Roman über „Die denkwürdige Geschichte der Kirschkernspuckerbande“ beeindruckt hat. Er hat großartigen Wortwitz und Wärme, man merkt einfach, wie sehr er seine Figuren mag. Also ebenfalls ein toller Liebesroman für alle, auch für eben für die, die sonst keine lesen!
Ja, es war bestimmt der Titel, der mich dazu gebracht hat, diesen Roman zu lesen: „Das kaputte Knie Gottes“ von Marc Degens. Ich möchte jetzt auch nicht verraten, was es mit dem Knie so auf sich hat, aber es ist ein netter Roman über zwei Freunde, die sich trotz verschiedener Lebenswege nicht aus den Augen verlieren.
Über das „Känguru-Manifest“ von Mark-Uwe Kling kann ich nur sagen: Fast noch besser als die genialen „Känguru-Chroniken„! Kaufen! Lesen! Lachen! Hörbucher auch kaufen! Und sowieso seine Liveauftritte besuchen!
Maria, ihm schmeckt’s nicht!“ von Jan Weiler habe ich jahrelang den Kunden empfohlen, ohne es selbst gelesen zu haben. Einfach, weil so viele Leute davon geschwärmt haben. Und, ja, es ist ein nettes und unterhaltsames Buch, aber ich hatte mir dann nach den vielen Lobeshymnen doch mehr von versprochen.
Sehr positiv überrascht war ich nun von „Gott bewahre„. Von John Niven hatte ich vor Jahren mal „Kill Your Friends“ gelesen, was jetzt nicht sooo meinen Geschmack getroffen hat, aber nach dieser großartigen Satire sind ihm all seine Sünden vergeben: Seit der Kreuzigung sind im Himmel gerade mal ein paar Tage vergangen, in denen Gott im Angelurlaub war. Nun zurück ist er entsetzt, was die Menschheit in den letzten 2000 Erdenjahren so alles angestellt hat, oft auch in seinem Namen. Denn sein einziges Gebot ist „Seid lieb“. Also schickt er seinen Sohn zurück auf die Erde. Wenn man kein Problem mit teilweise deftiger Sprache hat und mal wieder eine absolut gelunge Satire lesen möchte, sollte sofort zuschlagen! Absolute Empfehlung! Und: Seid lieb!

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Die restlichen drei Bücher lassen sich wohl am besten als „Junge Dramen aus Deutschland“ zusammenfassen:

Fangen wir mit dem schlimmsten Roman an. Die „Schossgebete“ von Charlotte Roche. Die „Feuchtgebiete“ hab ich damals nicht gelesen, nur mal reingeblättert. Aber hier dachte ich, ich geb ihr mal ne Chance. Puh… eigentlich war es ein bisschen so, als würde man stundenlang mit einer psychisch angeschlagenen Schulfreundin auf der Couch sitzen, die man schon Jahre nicht mehr gesehen hat, und nun von ihrem Leben erzählt, die redet und redet, sich ständig wiederholt, und eben lauter Probleme und Sorgen hat. Sie tut einem zwar echt leid, aber irgendwann kann man die Jammerei einfach nicht mehr hören. Zumal es auch vom Stil her häufig nicht besser als ein durchschnittlicher Aufsatz eines Gymnasialschülers ist.
Der neue Roman von Frank Goosen, „Sommerfest„, hingegen hat wirklich Spaß gemacht. Ein eher ruhiger und nachdenklicher Ruhrpottroman mit schrägen Figuren und Überraschungen und sehr angenehmen Humor, er hat meine Erwartung voll erfüllt. Jut!
In doppelter Hinsicht kann man hier sagen: Der beste der drei Romane! „Fast genial“ ist nämlich auch das dritte Werk von Benedict Wells. Obwohl, „Becks letzter Sommer“ hat mich damals auch sehr begeistert. Der Unterschied hier ist nun, dass der Roman in den USA spielt. Der Grundgedanke beruht auf einer wahren Begebenheit, nämlich, dass in einer Samenbank in den 80er Jahren Genies gezüchtet werden sollten. Eines der Kinder, das innerhalb des Experiments gezeugt wurde, macht sich als junger Mann gemeinsam mit einem Freund und einer Freundin auf die Suche nach seinem Vater. Absolut lesenswert!

Unglaublich, ich hab es geschafft! Und wer diesen Text nun sogar komplett gelesen hat, hat meinen vollen Respekt und sich einen Keks verdient! 😉

Kürzlich habe ich dann auch endlich gepostet, dass einige Werke von Stephen King verfilmt werden, nun kann ich gleich nachlegen, dass die beiden Romane seines Sohnes Joe Hill ebenfalls zur Zeit als Filmvorlagen dienen.
In „Heart Shaped Box“ (deutscher Buchtitel war „Blind„) geht es um einen in die Jahre gekommenen Rockstar, der kuriose Horrorgegenstände sammelt und einen Geist im Internet ersteigert.
In „Horns“ (deutscher Buchtitel war „Teufelszeug“ – Rezi von mir dazu hier) erwacht ein Mann nach einer durchzechten Nacht mit Teufelshörnern auf der Stirn, was eine merkwürdige Wirkung auf die Menschen in seiner Umgebung hat…
Ich war von beiden Romanen sehr begeistert und bin darum natürlich mordsgespannt, was aus den Verfilmungen wird!

Und noch eine Geschichte über einen Vater und einen Sohn, aber hier geht es um nur ein Buch und eine TV-Serie, nämlich „Sh*t – Ansichten meines Dads“ von Justin Halpern. Dank eines denkbar schlechten Timings des Schicksals musste Justin Halpern mit 28 wieder bei seinen Eltern einziehen. Sein 73 jähriger Vater ist das, was man gerne ein „echtes Original“ (was ja eigentlicht doppeltgemoppelt ist, gibt es denn ein unechtes Original?) nennt, jemand, der ohne Rücksicht auf Verluste immer laut seine Meinung sagt und sich einen Dreck um politische Korrektheit schert. Eines Tages hat Justin angefangen, die Sprüche seines Vaters bei Twitter zu posten. Innerhalb kurzer Zeit schoß die Zahl seiner Abonnenten in Höhe und ein Verlag fragte nach, ob er nicht ein Buch über seinen Vater schreiben möchte.
Er wollte.
Und ich hab es nun gelesen.
Und hab mich bestens unterhalten gefühlt!
Zwischen den kurzen Geschichten aus dem Leben der Halperns gibt es immer ein paar Seiten mit Sprüchen seines Vaters:

Menschenkenntnis
Dir werden im Laufe deines Lebens viele Wichser begegnen, aber denk dran: Die Frage ist nicht, wie groß das Arschloch ist, sondern wie viel Scheiße rauskommt.

Mein erster Joint
Ziemlich gut, was? … Im Ernst? Also, da gehen unsere Ansichten entschieden auseinander. Aber wehe, du erzählst das deiner Mutter. Sag ihr, ich hätte dir die Leviten gelesen und dich einen Volltrottel genannt. Nein, sag ihr am besten gar nichts. Siehst du, jetzt werde ich schon ganz paranoid, dabei habe ich gar nichts geraucht.“

Zigarren
Du bist einfach kein Zigarrentyp … Wie ich darauf komme? Mein Gott, du hälst das Ding, als ob du einer Maus einen runterholen würdest.“

Bush oder Gore?
Gore ist zwar ein ziemlich aufgeblasenes Arschloch, aber immer wenn ich Bush sehe, habe ich das Gefühl, der hat sich letztes Jahr in die Hose gekackt und schämt sich deswegen noch heute.

Modische Frisuren
Kann deinen Altersgenossen nicht mal jemand beibringen, wie man sich die Haare kämmt? Das sieht ja aus, als hätten sie zwei vögelnde Eichhörnchen auf dem Kopf.

Natürlich bietet sich der Stoff als Sitcom an, also folgte die, mit William Shatner als Vater, recht bald. Hier mal ein Info-Trailer:

My Dad auf YouTube

Demnächst kommen so einige Verfilmungen von Kings Büchern ins Kino:

„Der dunkle Turm“ („The Dark Tower“) in Form von drei Kinofilmen (wohl ähnlich aufwendig produziert wie „Herr der Ringe“ oder „Harry Potter“) und als TV-Serie, welche dann die Lücken (warum muss es denn Lücken geben?) zwischen den Filmen schließen soll. Hoffentlich kommt der deutsche Zuschauer auch in den Genuss der TV-Serie… Das und noch mehr gibts auf Filmstarts.de nachzulesen.
Ich bin mordsgespannt auf die Verfilmungen, aber es macht mir ein wenig Sorge, dass Ron Howard Regie führt. Den Großteil seiner Filme mochte ich nicht und irgendwie bleibt er für mich auf Ewigkeit der rothaarige Junge aus „Happy Days„.

„Das letzte Gefecht“ („The Stand“) wird neu verfilmt. Könnte auch eine gute Sache werden, der fast 4-Stunden-Film aus den 90ern war ja nicht sooo dolle. Von dem Remake hat King (lt. Filmstarts.de) erst im Internet erfahren und geäußert, dass er sich nur eine Trilogie vorstellen könnte, da sich der Stoff nicht in zwei Stunden abhandeln lässt.

Auch „Friedhof der Kuscheltiere“ („Pet Sematary“) soll aufgefrischt auf die Leinwand kommen (äh… Filmstarts.de…). Das verstehe ich nicht so ganz, denn die Verfilmung von 1989 war doch einfach passend und gut. Da gäbe es einige andere Romane von ihm, die es endlich verdient hätten!

Und zu einem neuen „Pet Sematary“ würde es auch kein Video von den „Ramones“ geben (leider ist das mit den Filmausschnitten nicht mehr zu finden)…

Ramones auf YouTube

Read Sixteen

Veröffentlicht: 2. März 2011 in Jugendbuch, King, Rezensionen, Sachbuch, Thriller/Horror, Wortschatz

Hier folgen nun meine ausgelesenen Bücher der vergangenen Monate. Da hat sich wieder einiges angesammelt… Damit der Eintrag nicht ganz so lang wird, werde ich mich kurzfassen. 😉

Der Professor“ von John Katzenbach
Mein erster Katzenbach war ein echt gelunger Thriller: Ein pensionierter Psychologieprofessor hat gerade erfahren, dass er an einer aggressiven Form von Demenz leidet und plant nun seinen Suizid. Doch als er Zeuge einer Entführung wird, verschiebt er seinen Plan und stellt auf eigene Faust Ermittlungen an. Die junge Frau wird, wie der Leser erfährt, von einem Ehepaar festgehalten, das eine zahlende Internetgemeinschaft daran teilhaben lässt.
Gut geschrieben, spannende Handlung.

Hello Kitty muss sterben“ von Angela S. Choi
Im Klappentext wird Choi als eine Mischung aus Clive Barker und Chuck Palahniuk beschrieben, das hat mich natürlich sofort gereizt! Ähnlichkeiten zu Barker hab ich vergeblich gesucht… aber dem Vergleich mit Palahniuk konnte ich freudig zustimmen und weiß jetzt schon, dass ich jedes weitere Buch von ihr lesen werde!
Fiona ist 28, Jungfrau, und lebt noch bei ihren altmodischen Eltern, die ihr ständig neue potentielle Ehemänner vorstellen. In China wäre das vielleicht normal, aber in San Francisco fühlt sich Fiona davon mehr als genervt. Der Zufall (in Form einer nicht gelungenen Selbstentjungferung) will es, dass sie einen alten Schulfreund wiedertrifft, der mittlerweile Schönheitschirurg geworden ist. Während sie sich im Waschsalon ihrer Eltern einen Spaß daraus macht, mit ein bisschen Lippenstift die Ehen ihrer Kunden zu zerstören, widmet sich Sean in seiner Freizeit einem ganz anderen Hobby: Er bringt gern Frauen um.
Die beiden sind schnell wieder ein Herz und eine Seele, und manchmal kann es ja auch ganz praktisch sein, einen Serienkiller zum Freund zu haben…
Rabenschwarz, bitterböse und sehr unterhaltsam!

Angerichtet“ von Herman Koch
Fast schon ein Kammerspiel: In einem teuren Restaurant sitzen zwei Ehepaare, die Männer sind Brüder, und unterhalten sich. Doch irgendwas liegt in der Luft… und so nach und nach kommt durch Rückblicke heraus, dass die Söhne der beiden Paare etwas Schreckliches getan haben. Und wer der vier Personen am Tisch wieviel davon weiß. Was anfänglich wie eine Satire über die gehobene Gastronomie wirkt, wandelt sich zu einem spannenden Psychodrama über das Thema: Wie weit gehen Eltern für ihr Kinder und wie dehnbar ist dabei die Moral?
Sehr lesenswert!


Zwischen Nacht und Dunkel“ von Stephen King
Der King lebt! Ich hab ja eine Enttäuschung befürchtet, denn Novellen sind nicht seine Stärke und „Die Arena“ war auch nicht so der Knaller. Aber diese vier Novellen waren die reinsten Delikatessen!
„1922“: Ein Mann überredet seinen Sohn, gemeinsam die Mutter umzubringen.
„Big Driver“: Eine Schriftstellerin rächt sich nach einer Vergewaltigung.
„Faire Verlängerung“: Ein Todkranker bekommt die Chance einer Lebensverlängerung, die natürlich ihren Preis hat.
„Eine gute Ehe“: Eine Frau kommt hinter das schreckliche Doppelleben ihres Mannes.
Erstklassiges Kopfkino!!!

Das Wesen“ von Arno Strobel
Ein Psychothriller. Aber irgendwie ist der Funke bei mir nicht übergesprungen. Der erste Roman des Autors, „Der Trakt„, hat mir da besser gefallen.
Zwei Kommissare haben vor 15 Jahren einen Mann verhaftet, der ein Kind ermordet haben soll. Dieser ist nun aus dem Gefängnis entlassen worden und schon wieder verschwindet ein Kind.
Kann man lesen.

Harold“ von Einzlkind
Ein schräger Roman! Der Einzelgänger Harold (der, wie sein berühmter Namensvetter, gern Selbstmorde inszeniert) muss ein paar Tage auf ein Nachbarskind aufpassen. Doch der 11jährige Melvin ist kein normaler Junge, er ist irgendwas zwischen Genie und altkluger Nervensäge, und bringt Harold immer wieder in die absurdesten Situationen. Gemeinsam machen sich die beiden auf die Suche nach Melvins Vater.
Sehr britischer Humor von einem unbekannten deutschen Autor. Unterhaltsam!

Adams Erbe“ von Astrid Rosenfeld
Was für ein Debütroman! Er erzählt eigentlich zwei Geschichten, die aber doch zusammengehören: Da ist Edward, der ohne leiblichen Vater aufwächst und sein ganzes Leben lang immer mit seinem Großonkel Adam verglichen wird, über den er aber kaum etwas in Erfahrung bringen kann, nur, dass er sowas wie das scharze Schaf der Familie war. Doch nach dem Tod seiner jüdischen Großmutter findet er ein Buch, in dem Adam seine Geschichte erzählt. Darüber, wie er sich während des Krieges als Rosenzüchter getarnt ins Wahrschauer Ghetto eingeschlichen hat, um dort seine große Liebe Anna zu finden.
Wow, großartig geschrieben und eine ergreifende Geschichte!


Fratze“ von Chuck Palahniuk
Dieses Frühwerk ist nun endlich auch in Deutschland erschienen und vom Stil her „Fight Club“ noch ähnlicher, als seine späteren Romane. Aber wie immer gilt: Nichts ist so wie es scheint, nein, es ist noch viel schräger und schlimmer.
Nach einem Unfall ist das Gesicht von Model Shannon nur noch eine Fratze und ihr Leben ein Albtraum, bis sie der Drag Queen Brandy Alexander begegnet und mit ihr auf Reisen geht.
Obwohl das Buch mit dem Ende der Geschichte beginnt und der Weg zur letzten Seite nur aus wilden Zeitsprüngen besteht, erfährt man erst dann, wie/wer/was Wirklichkeit ist. Unglaublich, wie geschickt Palahniuk die Fäden in dieser Geschichte gesponnen hat und sich am Ende alles auflöst!
Wie alle seine Romane eine radikale, skurrile Satire und keine leichte Kost!

Tschick“ von Wolfgang Herrndorf
Maik ist 14 Jahre alt, unglücklich verliebt, und hat ziemlich einsame Ferien am heimischen Pool vor sich: Seine Mutter muss in die Entzugsklinik und sein Vater ist mit der Sekretärin auf Geschäftsreise. Plötzlich steht sein Mitschüler Tschick vor der Tür, mit dem niemand was zu tun haben will, weil er als “ russischer Assi“ gilt. Und plötzlich sitzen die beiden gemeinsam in einem geklauten Auto auf dem Weg in die Walachei.
„On the Road“ in Deutschland, ein großartiger Roman für alle Menschen ab 14, der gut geschrieben und sehr unterhaltsam ist!

Tag der geschlossenen Tür“ von Rocko Schamoni
Der zweite Roman über Michael Sonntag, über den ich hier schon mal geschrieben habe (nämlich die „Sternstunden der Bedeutungslosigkeit„). Sonntag ist ein bisschen älter geworden, wohl auch etwas weniger depressiv, aber lebt sein Leben weiterhin nach seinen eigenen Regeln: Er schreibt hin und wieder schräge Artikel für eine Zeitung oder aus Spaß Manuskripte, die er an verschiedene Verlage schickt, nur um die Absagen zu sammeln. Oder er stellt sich einfach selbst in einem Museum als Wächter ein. Er unterhält sich mit einer toten Fliege, die er in einer Streichholzschachtel mit sich herumträgt. Und der perfekte Ort für eine Verabredung zum Essen ist natürlich ein Wartezimmer beim Arzt.
Schamoni ist einfach absolut lesenswert!

Glanz“ von Karl Olsberg
Leider ist der Thriller noch nicht erschienen und ich darf erst dann darüber schreiben… Nur so viel: Der 14jährige Eric hat unter Drogen ein Computerspiel gespielt und ist ins Koma gefallen. Seine Mutter findet eine Möglichkeit, in seine „Koma-Computerspiel-Wirklichkeit“ zu gelangen.
Im Internet gibt es dann Möglichkeiten, alternative Enden zu lesen.

Horror als Alltag – Texte zu Buffy the Vampir Slayer“ von D. Dath, L. Quadfasel, C. Dehnert u. a.
Dieses Buch enthält neun teils sehr analytische Aufsätze über die TV-Serie „Buffy„. Allerdings kann man damit nur etwas anfangen, wenn man alle 7 Staffeln gesehen hat. Ich fand die verschiedenen Ansichten und Interpretationen sehr interessant, aber es hat mich total genervt, dass es häufig solche Ausdrücke wie „Zuschauer_innen“, „Mitstreiter_innen“ zu lesen gab. Ich find Gleichberechtigung gut und wichtig, aber man muss es ja nicht übertreiben. Wenn ich eine Katze seh, nenn ich sie Katze, auch wenn es ein Kater sein könnte (das sieht man ja nicht auf den ersten Blick). Für mich heißt es eben „Die Katze“ und „Der Zuschauer“. Basta. Wer also mit diesem überflüssigen „Schreibstatement“, vielen Fußnoten und teilweise recht langen verschachtelten Sätzen leben kann UND Fan der Serie ist, dem kann ich das Buch sehr empfehlen!

Heimstraße 52“ von Selim Özdogan
Hier haben wir die Fortsetzung von „Die Tochter des Schmieds„. In den 70ern ist Gül ihrem Mann nach Deutschland gefolgt, wo vieles anders ist, als in der Türkei. Besonders, wenn man kein Deutsch kann und der Mann die meiste Zeit außer Haus zum Arbeiten oder Trinken ist oder schläft. Als sie selbst Arbeit hat und endlich ihre Töchter zu sich holen darf, hofft sie darauf, dass endlich das bessere Leben beginnen kann…
Ein sehr gut geschriebener (aber von Özdogan hab ich auch gar nichts anderes erwartet) und warmherziger Roman über das Leben in Deutschland und der Türkei und den Begriff Heimat.
Absolute Leseempfehlung!

Die facebook-Falle“ von Sascha Adamek
An facebook kommt zur Zeit ja niemand vorbei, aber was steckt dahinter? Bevor ich mich nun anmelde, dachte ich mir, ich mach mich einfach mal schlau. Und, dass ich mich bisher immer noch nicht angemeldet habe, spricht dann wohl für sich. Eigentlich bietet dieses Buch so viele Informationen, dass ich einen eigenen Beitrag darüber schreiben wollte. Vielleicht hole ich das noch nach, Stoff gäbe es reichlich!
Dass man diese Plattform nicht zu leichtsinnig nutzen sollte, wird wohl jedem mit einem IQ über Zimmertemperatur klar sein.
Auch hier eine klare Leseempfehlung – egal ob man schon Mitglied ist oder, wie ich, noch skeptisch! Und es ist so interessant geschrieben, dass ich es an einem Tag gelesen habe.

Der Menschenmacher“ von Cody McFadyen
Ein neuer McFadyen ohne Smoky Barrett? Und trotzdem ein spannender Knaller? Ja! Ja!
Wie seine FBI-Reihe ist auch dieser Roman wirklich harte Kost, aber mordsmäßig spannend! Hier geht es um drei Kinder, die von einem Mann adoptiert und eingesperrt werden, um aus ihnen die perfekten Menschen zu machen. Und das mit äußerst radikalen und schmerzhaften Mitteln. Nach Jahren schaffen sie es, ihn zu töten und sich zu befreien. Doch so eine Kindheit hinterlässt ihre Spuren: Einer ist Schriftsteller geworden und hat eine Organisation gegen Kindesmissbrauch gegründet, der andere bringt als Auftragskiller Kinderschänder um und aus dem Mädchen wurde eine FBI-Agentin. Die drei haben sich mehr oder weniger aus den Augen verloren, bis sie plötzlich gleichzeitig von einem Unbekannten an ihre Vergangenheit erinnert und bedroht werden.
Irre spannend, wahnsinnnig gut!

Schweigt still die Nacht“ von Brenna Yovanoff
Wie ergeht es einem Wechselbalg, der zum Teenager wird?
In der Kleinstadt Gentry ist der plötzliche Kindstod keine Seltenheit. Auch Mackie hätte eigentlich als Kleinkind sterben müssen, nachdem er nämlich gegen den echten Mackie ausgetauscht wurde. Doch er wurde einfach immer älter und seine Familie hat ihn so akzeptiert, wie er ist. Z.B. mit einer extremen Überempfindlichkeit gegen Eisen. Auch, dass er als Pfarrerssohn die Kirche und den Friedhof nicht betreten kann. Er findet heraus, dass unter der Stadt zwei verfeindete Schwestern leben, die für das Kindersterben verantwortlich sind, und er erfährt auch, woher er kommt.
Ja… ein netter düsterer Jugendroman. (An dem das Beste das Cover ist 😉 )

So Leute, das war es erstmal… ich hoffe, ich kann meinen Schweinehund dazu bringen, regelmäßiger zu schreiben, damit nicht wieder so ein Stapel anwächst! 😉